17.01.2017

Modernes Stadtquartier in Frankfurter Riederwald-Siedlung gewinnt beim Wettbewerb der Landesinitiative +Baukultur

 

Staatssekretärin Weyland enthüllt Plakette für „ausgezeichneten Wohnraum

In doppelter Hinsicht ausgezeichnet: Im Frankfurter Stadtteil Riederwald entsteht derzeit in der Friedrich-List-Straße ein modernes und attraktives Stadtquartier. „Durch die umfassende Sanierung von sechs Wohnzeilen wird hier ausgezeichneter Wohnraum geschaffen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das Projekt ist eines der fünf Gewinner des Wettbewerbs der Landesinitiative  +Baukultur  in Hessen“, erklärte heute Hessens  Finanzstaatssekretärin Dr. Bernadette Weyland. Die Staatssekretärin besuchte die ehemalige Arbeitersiedlung im Osten Frankfurts und enthüllte die Baukultur-Plakette des vierten Landeswettbewerbs.

In den vergangenen beiden Jahren wurde der Wettbewerb des Landes mit dem Titel ZUSAMMEN GEBAUT unter dem Motto „Wohnen – bezahlbar, vielfältig, attraktiv“ durchgeführt. Gesucht wurden innovative Wohnprojekte, die für einen bezahlbaren und hochwertigen Wohnraum stehen und auch demografische und ökologische Entwicklungen berücksichtigen.  Besonders  überzeugen  konnte  hierbei   auch  das  eingereichte  Projekt „Friedrich-List-Straße Riederwald-Siedlung“, für das als Bauherr die städtische ABG FRANKFURT HOLDING und das Architektenbüro Christoph Mäckler verantwortlich sind. Die Maßnahmen wurden zudem in enger Zusammenarbeit mit einem Forschungsteam des Instituts für Stadtbaukunst der TU Dortmund entwickelt. Das Ziel der baulichen Veränderungen: Aus der Arbeitersiedlung von Beginn des 20. Jahrhunderts, die bis heute in ihrer ursprünglichen Form weitgehend unverändert erhalten blieb, ein attraktives Wohnumfeld auf Neubauniveau zu schaffen. „Das Projekt weiß mit seinem Konzept zu überzeugen“, sagte Dr. Bernadette Weyland, die hinzufügte: „Der alte Siedlungscharakter bleibt erhalten. 158 Mietwohnungen mit einer top Ausstattung, vergleichsweise günstigen Mieten und modernsten Energiestandards werden am Ende der Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Besonders erfreulich finde ich, dass die Anzahl an familiengerechten Wohnungen deutlich steigen wird. Das tut einer Großstadt wie Frankfurt, die weiter im Wachsen begriffen ist, gut.“ Weiter betonte die Staatssekretärin: „Baukultur ist ein Schlüssel, mit  dem  sich  die  direkte  Umgebung  der  Menschen  lebenswert  gestalten  lässt. Eine zeitgemäße und gelungene Baukultur hat großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Mit unserem Wettbewerb möchten wir deshalb dafür sorgen, dass  besonders innovative Wohnprojekte in der Öffentlichkeit die Wahrnehmung und Anerkennung erhalten, die sie verdienen.“ Darüber hinaus gab es für die prämierten Projekte ein Preisgeld von 1.000 Euro.

Vom aktuellen Stand der Arbeiten in der Riederwald-Siedlung konnte sich Dr. Bernadette Weyland heute vor Ort bei Ihrem Rundgang mit Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG, und Claudia Gruchow, Architekturbüro Christoph Mäckler, informieren. Drei der sechs Wohnzeilen sind bereits fertig kernsaniert und werden wieder vermietet. Auch die Straßenzüge und Grünflächen in der Friedrich-List-Straße werden neu aufgewertet.

Frank  Junker  sagte  heute  im  Rahmen  der  Veranstaltung:  „Die  konstante  Pflege  und Sanierung unseres Bestandes und damit verbunden die Bereitstellung von Wohnraum für Alle ist der ABG ein zentrales Anliegen, das wir hier im Riederwald mit einer gelungenen Umsetzung erreichen konnten. Insbesondere konnte der dringend in Frankfurt für Familien benötigte Wohnraum durch dieses Projekt erhöht werden. Über die Anerkennung seitens des Landes sind wir sehr erfreut.“

Architekt Prof. Christoph Mäckler erklärte: „Die charakteristischen Defizite dieser Arbeitersiedlung aus den 1920er Jahren wurden im Zuge der  Sanierung behoben, so dass ein modernes, attraktives Stadtquartier entstehen konnte. Die ungenutzten Freiflächen vor und hinter den Häusern wurden durch gezielte architektonische und städtebauliche Maßnahmen gefasst, so dass öffentliche, halböffentliche und private Bereiche im Stadtraum nun deutlich ablesbar sind und individuell von den Bewohnern genutzt werden können. Zudem stand die Aufwertung  der  Wohnungen  selbst  im  Fokus  der Planungen. Mehrere Wohneinheiten wurden zusammengelegt und die Wohnungsgrundrisse neu strukturiert, um sie den heutigen Wohnraumbedürfnissen anzupassen. Ganz bewusst wurde im Rahmen der Sanierung auf den Einsatz  von  Wärmedämmverbundsystemen  verzichtet  und  die  Außenwände stattdessen durch Vormauerung einer zweiten Außenmauer aus porosierten und mit Perlit gefüllten Mauersteinen energetisch ertüchtigt.“

Die  Staatssekretärin  fand  abschließend  lobende  Worte  für  den  Architekten und  den Bauherrn: „Die ABG FRANKFURT HOLDING und Professor Mäckler als Architekt haben hier mit viel Augenmaß ein ästhetisch sehr ansprechendes Konzept entwickelt, das die alte Arbeitersiedlung für viele weitere Jahrzehnte nutzbar und somit zukunftsfähig macht. So stelle ich mir, so stellt sich die Landesinitiative +Baukultur in Hessen einen nachhaltigen und vorbildlichen Umgang mit vorhandener Bausubstanz vor.“

Informationen zur Landesinitiative +Baukultur in Hessen:

Die Landesinitiative +Baukultur in Hessen leistet seit dem Jahr 2007 einen Beitrag dazu, dass bei Baumaßnahmen neben der Gestaltung unter anderem auch die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit sowie das baukulturelle Erbe stärker ins Blickfeld aller beteiligten Akteure rücken. Seit Beginn des Jahres 2017 liegt die Federführung der Initiative wieder beim Hessischen Ministerium der Finanzen. Ein wichtiger Bestandteil der Initiative ist der Landeswettbewerb ZUSAMMEN GEBAUT. Hieran können private und öffentliche Bauherren, Architekten, Ingenieure, Planer und Unternehmen teilnehmen.

Gefragt sind mutige Projekte, die gute und bezahlbare Architektur zeigen und den  sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen vor Ort gerecht werden.

 

 

Fotos: Moritz Josten/Hessisches Ministerium der Finanzen

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