Frankfurts erstes Klimaschutzquartier

Ein Wohnquartier für rund 2.500 Menschen, in dem Strom und Wärme weitgehend aus erneuerbaren Energiequellen direkt vor Ort gewonnen werden: Mit dem Klimaschutzquartier Hilgenfeld entsteht im Norden Frankfurts ein urbaner Lebensraum, der klimafreundliches und bezahlbares Wohnen verbindet. Auf dem 17,7 Hektar großen Areal entstehen 54 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 860 Wohnungen mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Rund 40 Prozent der Wohnungen werden im Förderweg 1 und Förderweg 2 gefördert, vier Grundstücke werden an Baugruppen für gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnen vergeben. Zusätzlich sind in dem Quartier zwei Kindertagesstätten und Gewerbeflächen für Gastronomie und Nahversorgung geplant.

 

 

Eines der klimafreundlichsten Wohnquartiere Deutschlands

Mit der ABG FRANKFURT HOLDING und der Mainova bündeln zwei Frankfurter Unternehmen ihre Kompetenzen, um das innovative Klimaschutzquartier zu realisieren. Alle Gebäude werden im höchsten Energieeffizienz-Standard gebaut. 100 Prozent des Stroms sowie 65 Prozent der Wärme werden dezentral vor Ort aus erneuerbaren Energien gewonnen. Die erneuerbare und hocheffiziente Energieerzeugung vor Ort spart jährlich knapp 2.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu konventioneller Wärmeversorgung. Entwickelt wurde das nachhaltige Energiekonzept für das Klimaschutzquartier Hilgenfeld gemeinsam mit der EGS-plan GmbH, einer führenden Ingenieurgesellschaft für Energie-, Gebäude- und Solartechnik in Deutschland.

Das Energiekonzept

Das Konzept für die Wärmeversorgung sieht ein komplexes Zusammenspiel von Geothermie, Photovoltaik-Thermie-Anlagen (PVT), Wärmepumpen und gasbetriebenen Blockheizkraftwerken vor, die zum Teil mit Biomethan betrieben werden. Um das Quartier nachhaltig mit Wärme zu versorgen, ist der Einsatz von Geothermie in großem Maßstab vorgesehen. Dazu tragen 161 Erdwärmesonden in 120 Metern Tiefe bei. Die 54 Wohnhäuser werden an ein intelligentes „Wärmenetz 4.0" angeschlossen und über drei Heizzentralen versorgt. In diesen Heizzentralen arbeiten Wärmepumpen, die mit dem lokal erzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen auf den Gebäudedächern sowie aus Blockheizkraftwerken betrieben werden.

Photovoltaik und Geothermie im Zusammenspiel

Nur die drei Gebäude, in denen die Heizzentralen liegen, werden an das überregionale Gasnetz angeschlossen. Für Spitzenlasten im Winter und als Reserve stehen Erdgaskessel zur Verfügung, die nur noch für maximal 5 Prozent des Wärmebedarfs benötigt werden. Um die Erdsondenfelder, denen in den kalten Monaten Wärme entzogen wird, in der warmen Jahreszeit zu regenerieren, werden auf den Dächern 1.160 so genannte PVT-Module installiert. Die Wärmeüberschüsse aus diesen Kollektoren, die neben Strom auch Wärme produzieren, werden in den Boden zurückgeführt und so saisonal gespeichert.
Strom wird in dem Quartier mittels Photovoltaik-Anlagen gewonnen. Dafür werden 5.050 PV-Module auf den Dächern der Häuser installiert. Mit dieser Energie werden die Wärmepumpen betrieben und die Batteriespeicher geladen. Die geplante PV-Leistung liegt bei rund 2,5 Megawatt, darin ist auch der mit PVT-Anlagen erzeugte Strom enthalten.




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